Gluck auf dem Theater
Beginn: 7.3.2008 Ende: 10.3.2008
Internationale und interdisziplinäre Tagung im Rahmen der 2. Gluck-Opernfestspiele Nürnberg, veranstaltet von der Internationalen Gluck-Gesellschaft in Kooperation mit dem Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth, dem Staatstheater Nürnberg und dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg.
Das Generalthema der Tagung "Gluck auf dem Theater" trägt dem Umstand Rechnung, dass Glucks Œuvre fast ausschließlich aus Bühnenkunst in unterschiedlichen Erscheinungsformen besteht, wobei die Bandbreite im Bereich des Balletts vom Divertissement traditioneller Prägung bis zum Handlungsballett, im Bereich der italienischen Oper von der klassischen Opera seriametastasianischen Typus' bis zu den so genannten Reformopern, im Bereich der französischen Oper von der Opéra-comique (in Wien und Paris) bis zu den großen Pariser Musikdramen reicht, mit denen Gluck wohl die größte Wirkung auf zeitgenössische und nachfolgende Komponisten gehabt hat. Eingebettet in den historisch-politischen Kontext der Zeit und unter Nutzung der lokalen institutionellen Produktionsbedingungen erweisen sich Glucks Bühnenwerke als Resultat eines komplexen Zusammenwirkens unterschiedlicher Elemente - Text, Musik, Gesang, Bühnenausstattung und –dekoration, Tanz, pantomimisches Spiel, szenische Aktion - und der Zusammenarbeit von Künstlern mit unterschiedlichen Profilen und Kompetenzen. Die heute übliche Spartentrennung, die etwa das Ballett als eine von der Oper grundsätzlich verschiedene Kunstform versteht, ist dem Verständnis des 18. Jahrhunderts weitgehend fremd; die von Gluck gepflegten Gattungen des Musiktheaters zeigen vielmehr ein organisches Gefüge der einzelnen Ausdrucksbereiche. Unter dem Motto "Gluck auf dem Theater" sollen die einzelnen beteiligten Bereiche miteinander in Beziehung gesetzt werden und Bühnenwerke vor dem Hintergrund der zeitgenössischen, regional und kontextuell unterschiedlichen Rahmenbedingungen ihrer Entstehung, Aufführung und Rezeption betrachtet werden, wobei einerseits unter historischen Gesichtspunkten dem vielschichtigen Phänomen eines Gluckschen "Gesamtkunstwerkes" auf der Bühne des 18. Jahrhunderts Rechnung getragen und andererseits Möglichkeiten heutiger Bühnenrealisierungen Gluckscher Werke diskutiert werden sollen.